Was sind die Vorteile von D-STAR ?

Es gibt keinen Vorteil! Die modernen digitalen Verfahren eröffnen eine technisch einfache Möglichkeit, mehrere Relais zu einem großen Relaisverbund zusammenzuschalten. Insbesondere D-Star ermöglicht es, über mehrere Relais hinweg eine Verbindung zwischen zwei Funkamateuren aufzubauen, solange beide in Reichweite irgendeines (!) D-Star-Relais sind. Derartiges ist mit analogen Relais nicht möglich, selbst die Zusammenschaltung zu einem großen Verbund ist aufwändig.

Die Frage, wo denn die "Vorteile" einer beliebigen Betriebsart liegen, ist im Amateurfunkdienst jedoch eigentlich unangebracht. Der Amateurfunkdienst ist ein "Funkdienst, der [...] zu experimentellen und technisch-wissenschaftlichen Studien [und] zur eigenen Weiterbildung [...] wahrgenommen wird" ( siehe §1 Amateurfunkgesetz ). Überall um uns herum konnten wir in den vergangenen Jahrzehnten einen enormen Anstieg der Digitaltechnik erleben: Jede Wohnung ist heute voll von Computern, Fernsehsignale kommen in digitaler Form ins Haus, kaum eine Wohnung ist ohne Internetanschluss und selbst jeder moderne Kleinwagen ist ein fahrendes Rechenzentrum. Selbstverständlich muss auch ein Funkdienst, der sich "Weiterbildung" und "technisch-wissenschaftliche Studien" auf seine Fahnen schreibt, die Möglichkeit bieten, sich in dieses umfangreiche Feld einzuarbeiten.

"Vor- und Nachteile" einer Betriebsart sind im Amateurfunkdienst ein zweitrangiges Kriterium - ausgenommen sei hier lediglich die (ebenfalls gesetzlich vorgesehene) Hilfe in Not- und Katastrophenfällen. "Vor- und Nachteile" können und dürfen aber niemals ein Kriterium sein, eine bestimmte Betriebsart aus dem Amateurfunkdienst zu verbannen. Der moderne Funkamateur muss sich daher auch in Themen wie "digitale Signalverarbeitung" und moderne Funknetze einarbeiten. Würde dies niemand tun, würde sich der Amateurfunkdienst in wenigen Jahren seiner Existenzberechtigung berauben.

Aus diesem Grund unterstützt und fördert die IGFS neben den etablierten analogen Relais auch digitale Relais: Wir wollen einen Beitrag dazu leisten, die Möglichkeiten dieser Betriebsarten für den Amateurfunkdienst auszuloten und gleichzeitig die Möglichkeit bieten, dass interessierte Funkamateure sich mit diesen Betriebsarten auseinander setzen können. Mit D-Star ist in Sachen "Digitalfunk" keineswegs das Ende der Fahnenstange erreicht.

Im Zeichen der Interoperabilität

Alles wird digital: Ein Überblick: Die Digitalisierung schreitet im Funkwesen voran. Zur Sprachübertragung nutzen Funkamateure schon heute drei Verfahren: D-Star, APCO und DMR. Verbindungen zwischen diesen Inseln sind jedoch nicht möglich.

Der Ölberg ist ein wichtiger Knotenpunkt für digitale Systeme im Amateurfunkdienst. Er ermöglicht derzeit Nutzern in der Region Köln/Bonn den Zugang zu diesen Systemen und verbindet außerdem die Systeme im Ruhrgebiet mit denen auf dem großen Feldberg im Taunus zu einem großen Relais-Verbund. Derzeit werden auf den Ölberg die Betriebsarten APCO-25 und D-Star angeboten.

Digitale Funksysteme mit großer Verbreitung

APCO-25 und D-Star: Auch auf dem Ölberg nutzbar: Die Wurzeln des D-Star-Systems gehen zurück auf das Jahr 1999. Heute, im Jahr 2011, verfügt es über einen recht großen Verbreitungsgrad. Für APCO-25 sind ebenfalls viele Relais installiert, die Endgeräte sind jedoch vergleichsweise rar.

Da es in Europa bei APCO-25 derzeit sehr schwer ist, an Geräte zu kommen, hat sich D-Star aufgrund der hohen Verfügbarkeit an Geräten und Bausätzen durchgesetzt. Dennoch ist mit D-Star keineswegs das Ende der Fahnenstange erreicht. Es kommen noch zahlreiche weitere Verfahren für die Anwendung im Amateurfunkdienst in Frage.

DMR im Amateurfunkeinsatz

Vorteile gegenüber APCO und D-Star: Vielen Funkamateuren ist DMR ein noch vergleichsweise unbekanntes System zur digitalen Kommunikation. Dennoch sind erste Versuche in den Reihen der Funkamateure bereits erfolgreich gelaufen und einige Relais in der Luft.

Das Ziel der IGFS ist es, zunächst einen stabilen und sicheren Betrieb über die herkömmlichen analogen Relais, sowie über APCO und vor allem D-Star zu ermöglichen. Ob darüber hinaus im Laufe der Zeit Experimente mit anderen Verfahren durchgeführt werden, wird sich zeigen. Mit der Einführung von D-Star ist in Sachen Digitaltechnik im Amateurfunkdienst aber auf keinen Fall bereits das letzte Wort gesprochen. Wir halten Sie auf unserer Webseite in jedem Fall auf dem Laufenden!

Quelle: IGFS, Autor: Jochen Berns und Redaktion CQ-DL

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